6 Heidentum und Politik

Das Heidentum ist zunächst eine Religion, eine Weltanschauung. Es hat keine Nähe oder Distanz zu oder von bestimmten politischen Parteien oder Doktrinen. Und doch sind wir als Heiden durch unsere Werte in unserem Handeln und Denken in mancher Weise festgelegt: Gegenseitige Verantwortung, Achtung vor der Natur, Fleiß und Gastfreundschaft sind Werte, die auch in unsere Teilnahme am politischen Willensbildungsprozess einwirken. Ebenso die starke Betonung des Ergänzungspaares „Individualität und Gemeinsinn“.

Diesen Grundwerten verpflichtet, wünschen wir uns für alle Bürger ein Gemeinwohl, das von allen getragen wird und alle trägt, die nach ihren jeweiligen Kräften mittragen. "Ehre" bedeutet für uns dabei in erster Linie, etwas für die Gesellschaft zu tun. Zu geben statt zu nehmen. Und "Anführer" zu sein ist zu allererst die Verpflichtung, das was die Gemeinschaft beschlossen hat, umzusetzen. Ganz im Sinne einer Basisdemokratie. Von daher ist wohl selten eine Weltanschauung so fundamental unvereinbar mit Faschismus und Führerkult, wie es unser Glaube ist.

Und jedwede Art von totalitärem Denken wird von uns als unheilbringend und freiheitsberaubend grundsätzlich und ohne Ausnahme abgelehnt und ggf. bekämpft.